Wintereinzug im Gasteinertal

Unsere Homebase: Das lässige, weltoffene Hotel Blü

Im Gasteinertal, dort wo es sich sonnig in die Breite zieht, liegt das Marktstädtchen Bad Hofgastein. Am zentralen Dorfplatz ist mit dem lebensfrohen Hotel Blü ein neuer Stil eingezogen. Offenherzig gestaltet, ist es zum Drehpunkt der Stadt geworden. Farbenfroh, leger und unkompliziert, so kann man auch die Gäste umschreiben, die beim Outdoor sind von früh bis spät oder nur faulenzen und gut essen.

Wenn die Krampusse durchs Gasteinertal ziehen...

Krampuslauf Gasteinertal Hofgastein
Alles ist zum Krampuslauf auf den Beinen

 

Das Gasteinertal kann auf goldene Zeiten zurückblicken. Im Mittelalter brachten die Adern des Tauerngolds enormes Vermögen ins Tal mit beachtlichen 10 Prozent der weltweiten Goldproduktion. Wertvoll wie Gold wurde im 19. Jahrhundert das Quellwasser und Gastein zum Bad der Kaiser und Könige.

 

Die Hofgasteiner dankten ihrem Kaiser Franz für das Sprudeln des Thermalwassers, eine Million Liter pro Tag, die er 1828 per Dekret als immerwährendes Recht aus dem Waldbad Gastein herunterleiten ließ. Vor dem Hotel BLÜ steht des Kaisers Denkmal, einziger Doppelkaiser der Weltgeschichte, der immense Summen für exotische Pflanzen und Gärten ausgab. Wegen seiner gärtnerischen Neigungen hieß er auch der 'Blumenkaiser'.  Wenn er garteln konnte, blühte er auf, so wie Eva Eder in ihrem neuen Zuhause, "ein Hotel, das am Kaiser Franz Platz 1 wilde Knospen treibt" und BLÜ getauft wurde.

 

Ihren Juristinnen-Job hängte Eva an den Nagel, verkaufte ihre Wohnung in Wien und baute den alten Salzburger Hof ins BLÜ um, so wie es ihr gefällt – und erinnert an die lustige, mutige Pippilotta Viktualia, die in ihrem eigenen bunten Haus lebt und macht, was ihr gefällt. Mit Sack und Pack, Hund & Katz richtete sie sich auf 30 m² im Hotel ein, teilt seitdem ihre Bücher, Designstücke und Kunst mit den Gästen. 

Eva Eder Hotel Blü Hofgastein
Die Gastgeberin Eva Eder
Hotel Blü Branding Studio Bruch
Gartelnder Blumenkaiser Branding Studio Bruch Graz

Lounge Hotel Blü Hofgastein
Das Wohlfühlhotel BLÜ erhielt die FALSTAFF-Auszeichung Neuentdeckung des Jahres 2022.

Outdoor von früh bis spät oder einfach nur chillen & genießen

Dorf Bad Hofgastein im Winter
Bad Hofgastein im Winter ©Gasteinertal Tourismus
alpin-urbane Hotel BLÜ Hofgastein
2021 an seinem alten Platz, neu eröffnet als Hotel BLÜ

Wer den Fuß über die Schwelle setzt, wird keine Rezeption finden. Man steht mitten in der BLÜBar, dem Herz des Hauses, wo Lounge, Café und Bar verschmelzen zum Treffpunkt für Gäste, Einheimische und Besucher. Dahinter verbergen sich der Check-in und Zimmeraufgang sowie der neue 'Baumhaus'-Anbau mit 30 Designerzimmern.

Hotel BLÜ Bar Hofgastein
Der Hoteleingang führt gleich in die BLÜbar

 

Mit ins Boot genommen hat Eva ihre Hotellerie erfahrene Schulfreundin Bibiana Weiermayer-Schmid, die ihr eine gute Ratgeberin ist. Und dass hier kreative Menschen am Werk waren, springt ins Auge. Ein gutes Gespür bewiesen sie mit der Agentur BRUCH Idee & Form aus Graz. Für die zeitgemäße Art, wie sie die Seele des Hotels vermitteln, heimsten sie international gleich mehrere Preise fürs Corporate Brand Design ein. Die kühne Bild- und Wortmarke, Typografie und Farbaufstellung beleben das ganze Haus. Wer wie ich ein Faible für kreatives Design hat, wird Freude an vielen Details finden.  

 

Spa am Dach. Ganz oben im Baumhaus im HimmelBLÜ Spa mit Sauna & Relax Area, Yogaspace und Dachgarten werden die Beine hochlegt, müde Muskeln entspannt oder das Lebensfeuer entzündet durch eine Grenzerfahrung in einem Eisbad. Etwas aufgeregt ist man schon vor seinem allerersten Mal, während Mentaltrainer Peter uns auf der Reise in die Kälte ausgiebig mit Atemübungen nach der Wim Hof Methode vorbereitet. Wim The Iceman wird der niederländische Kältekünstler auch genannt, der mit freiem Oberkörper den Mount Everest bestieg und sich nur durch die Kraft seiner Gedanken aufwärmen kann. Bevor wir auf dem Dachgarten in die 2-Grad-Eiswanne steigen, glauben wir fest an die verloren gegangene Kraft und tauchen ein. Adrenalin schießt, Energie wird frei, dann sind die zwei Minuten um. Emotionen kommen hoch und ein erhebendes Glücksgefühl, das wohldosiert den Körper flutet.

Eisbaden im Hotel BLÜ Gastein
Kältetrainer Peter van Woerkum
Hotel BLÜ Baumhaus Dachterrase
Das BLÜ Baumhaus im Frühling

 

Für anregendes Yoga sorgt die vor Energie sprühende Yogini Fia Sonora. Sie hat in ihrem Leben zwischen Amazonas und Himalaya alle Yoga-Formen ausprobiert und BUDOKON als Vollkommenheit für sich entdeckt. Ein Mixed Movement Yoga, mit dem sie auch mich angefixt hat. Alle Bewegungen stehen miteinander in Beziehung und sind eine moderne Verschmelzung von Hatha Yoga mit Animal Locomotion, lustigen tierischen Moves wie dem Frogger, Crab oder Bear Walk, Calisthenics Eigengewichtsübungen und Brazilian Jiu-Jitsu.

Fias Yogaübungen mit Räucherritual gibt es als Morning Flow zum Start in den Tag und Evening Flow zur Entspannung nach dem sportlichen Tag (rechtzeitig anmelden!). Außerdem stehen feine Yoga Retreats  regelmäßig auf dem Programm.

 

Fia organisiert auch die Yogatage Gastein. Keine Ahnung hatte ich, dass Gastein zum Schauplatz der größten Yogaveranstaltungen in ganz Europa herangewachsen ist. Jeweils zehn Tage im Frühling und im Herbst werden im Gasteinertal die Yogamatten ausgerollt, wenn sich die internationale Yoga-Szene trifft. Yoga-Einheiten finden in verschiedenen Partnerhotels und in freier Natur statt und können auch einzeln gebucht werden. Ein Yoga-Hotspot der Yogatage Gastein ist das BLÜ Hotel.

 

Rennfahrer, Familien, Freerider – die Gasteiner Skigebiete haben für jeden Geschmack etwas parat. Ein besonderes Skivergnügen ist eine der längsten Talabfahrten der Ostalpen. Von der auf 2000 Meter gelegenen Schlossalm geht es auf 10 Pistenkilometer über 1400 Höhenmeter hinunter bis nach Bad Hofgastein. Wahre Freeride Freaks pilgern ans Ende des Gasteiner Tals nach Sportgastein, zuletzt auf einer 10 km langen Mautstraße, die für Skipass-Besitzer frei ist.  Im höchstgelegenen Gebiet des Skikartenverbundes Ski Amade hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Hohen Tauern. Bei der 'Golden Powder' ist der Name Programm, die 2,5 km lange Skiroute ist die längste von drei ausgewiesenen Freeride-Abfahrten. Sie lässt sich durch die 'Golden Rush' auf insgesamt 4km verlängern. Aber bitte vorher Lawinenlage und -ausrüstung checken!  

 

Das Gasteiner Tal bietet in vier Skigebieten auf rund 200 Pistenkilometer abwechslungsreiches Skivergnügen. In Hofgastein hat man Anschluss zur Skischaukel Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel. Der Skibus hält direkt vorm BLÜ und bringt uns in fünf Minuten zur Talstation. Leider können wir die vielfältigen Freeride Möglichkeiten der Hofgasteiner Schlossalm nicht auskosten, Anfang Dezember liegt noch zu wenig Schnee. 

 

Wusstet ihr, dass Bad Hofgastein eine berühmte Skitourismusschule hat? Zu den ehemaligen Absolventen gehören Anna Fenninger und Marcel Hirscher.

Freeriden in Gastein
Freeriden in Gastein ©Gasteinertal Tourismus Christoph Oberschneider

Gipfelfrühstück im 'Garstenauer Ufo am Berg'. 1972 wurde die raumschiffartige Metallkapsel auf einer Höhe von 2.600 m errichtet und ist das Wahrzeichen von Sportgastein. Sie stammt von dem österreichischen Architekten Gerhard Garstenauer, der ein bedeutender Vertreter des Brutalismus-Stils war. Für Bad Gastein baute er auch die Felsentherme und 1974 das Kongresszentrum aus Sichtbeton, das heute dem Verfall preisgegeben ist. In der Wintersaison kann in der legendären Kuppel ein Gipfelfrühstück gebucht werden. 

Garstenauer-Kuppel in Sportgastein
Die Garstenauer-Kuppel in Sportgastein ©Gasteinertal Tourismus Christoph Oberschneider

 

'Alpine Casual Food' oder 'Asia meets Levante' stehen auf dem bunten Menü. Die Küche im BLÜ ist so wie man sie heute mag – weltoffen, vielfältig und lecker. Die kulinarische Reise reicht von der thailändische Tom Yam Suppe über Ottolenghis Ofen-Auberginen bis zu den Österreichklassikern Wiener Kalbsschnitzel und Frittatensuppe. Das BLÜ ist auch ein Vegan Friendly Hotel! Das schöne Ambiente, die Terrasse am 'Kaiserplatz' und die originelle Küche ziehen auch Gäste von außerhalb an. 

  • Das Frühstücksbuffet ist frisch, bunt, umfangreich: Süßes, Herzhaftes, viel veggie und vegan. Der Kaffee aus dem Vollautomaten schmeckt erstaunlich gut, kein Allerweltskaffee, die Rösterei Röstraum aus Niederösterreich liefert ihn.
  • Wer die BLÜ Halbpension bucht, kann ganz nach dem Hausmotto 'Bin so frei' zu jeder Tageszeit im Restaurant essen, solange die Küche warm ist, von 12 bis 22 Uhr. Feste Tischzuweisungen gibt es nicht.
Hotel BLÜ Restaurant
BLÜ Restaurant, offen gestaltet zum Kaiser Franz Platz

Ein schönes Souvenir ist die grüne Fischkaraffe, die es im Blü auch zu kaufen gibt.

 

In der hauseigenen Bibliothek darf man in den persönlichen Schätzen der Gastgeberin schmökern. Im Sommer sitzt man gerne auf der 'Logenplatz'-Terrasse über dem Kaiserplatz. Und wer mehr über die Geschichte des Gasteinertals und seine Menschen erfahren möchte, wird hier fündig. 

Wie das kostbare Wasser seinen Weg nach Hofgastein fand

Alpentherme Bad Hofgastein. Vom BLÜ spaziert man in nur zwei Minuten bis zur Alpentherme. In ihren Badeseen mit Bergpanorama kann man im reinsten Thermalwasser baden, das man hier biologisch filtert. Bei ihrer Eröffnung 2004 war die Alpentherme eine der modernsten Thermen-Anlagen Europas und wurde stetig um Erlebniswelten erweitert.

Alpentherme Gastein
Alpentherme Gastein © Wolkersdorfer
Bad Hofgastein Thermalbrunnen
Bad Hofgastein hat unzählige Thermal-Trinkbunnen

 

Im 16. Jahrhundert in Zeiten des Gasteiner Goldrauschs protzte man in Hofgastein damit, dass nur die Gehsteige nicht mit Gold gepflastert seien, und eine Familie überbot die andere mit ihren Stadtschlössern; bei den Mosers zählte man 16 Türme. Dann kam der Niedergang des Goldbergbaus und mit Hofgastein ging es rasch abwärts. Im 19. Jahrhundert gab sich im Kurbad Gastein inzwischen der Adel die Klinke in die Hand, während das sieben Kilometer entfernte Hofgastein verarmte und in desolatem Zustand war. Nicht selten, wenn das mondäne "Kaiserbad" heillos überlaufen war, mussten Gäste frustriert ins verwahrloste Hofgastein ausweichen. „Ich fürchte mich so, sehe nur Ruinen und Ratten“, berichtete etwa Franz Schubert in einen Brief aus Hofgastein. 

 

Bad Gastein war dicht bebaut und zur Aufnahme aller Gäste nicht mehr imstande. In Hofgastein gab es genug Platz, dachte sich der seit Jahren kurende Ladislaus Pyrker. Der Kaiser musste nur von einer Thermalleitung überzeugt werden. Es gab Neider und Zweifler, "ob das Wasser überhaupt die Wärme behalte?" Mit einer spektakulären Aktion ließ er Bierbrauer Joseph Moser das Wasser mit den Postpferden bis nach Salzburg bringen, unter Aufsicht in versiegelten Fässern. Nach dreizehnstündigem Transport hatte es von ursprünglich 36°C immer noch 30 Grad. 1828 erhielt Hofgastein das Recht auf ein Fünftel des Wassers aus den Badgasteiner Quellen. Eine 7250 Meter lange hölzerne Leitung wurde aus 2235 Lärchenstämmen gebaut, die über der Wiese liegend, gelegentlich (vermutlich von Saboteuren) gestohlen wurden. In seinem Brauereigasthof richtete Moser einen Badesaal ein und für Hofgastein fingt es endlich an Tage zu werden.

 

Kurbadort Bad Hofgastein

"Wenn du nicht brav warst, holt dich der Krampus"

Krampuslauf Gastein mit Nikolaus mit Engerl und Körbelträger
Krampuslauf mit Nikolaus mit Engerl und Körbelträger

 

Heute, am 5. Dezember ziehen nach Einbruch der Dunkelheit die Krampusse wieder durchs Tal. Auf diesen Tag haben sie hier alle schon hingefiebert. Nirgends ist der Krampuslauf so wichtig wie im Gasteinertal, wo sie noch recht authentisch dem alten Brauch nachgehen ohne Latex Horror Maske und Halloweenisierung. Die Stimmung und Spannung am Kaiser Franz Platz steigt. Man hört sie, noch ehe man sie sieht. Der finstere Handlanger des Nikolaus scheint eine kindliche Faszination auszuüben, erwischt es mich oder nicht? "Wenn du nicht brav warst, holt dich der Krampus." Für viele damals als Kind ein Graus und Schrecken. Heuer tritt er nur mehr wild auf und schlägt zahm zu. 

 

Den ursprünglich heidnischen Brauch, durch Höllenlärm und wilde Gestalten die Wintergeister in die Flucht zu schlagen, war von der Kirche verboten worden, aber in den Alpentälern nicht auszutreiben. Also haben sie den Krampus einfach christianisiert, indem sie ihm den Heiligen Nikolaus vorsetzten, der die Braven belohnt, bevor der zum Teufelsknecht gewordene Krampus die Schlimmen bestraft.

 

Gasteiner Krampuslauf 5.12.
Auf dem Land ziehen die Gasteiner Krampuspassen noch von Haus zu Haus. ©Gasteinertal Tourismus Marktl Photography

Mit ohrenbetäubenden Schellen kommen sie durch die BLÜ Bar herein. Einige machen sich einen Spaß daraus, die Krampusse zu ärgern, die manch Übermütigen zu packen bekommen. Während der Nikolaus seine Ansprache hält, müssen alle Krampusse still harren. So friedvoll im zotteligen Ziegen- und Schafsfell gehüllt, wirken sie fast putzig und ich traue mich, den Kramperl, der vor mir kniet, genauer zu beäugen. Die geschnitzte Maske aus Zirbenholz, die Eisenglocken am Rücken, der Rossschweif in der Hand, die drei Hörnerpaare vom Widder, Geiß und Steinbock. Unter dem drückenden Pelz höre ich ihn schwer atmen. Das Schellengeläut geht wieder los und dann passiert's. Er drückt mich an sein nasses Fell und stinkt schlimm wie ein alter Bock.

BLÜBar Gastein Krampuslauf
Die BLÜBar besetzen erst einmal die Krampusse

 

Mixology Kunst. Die Krampusse sind weitergezogen und haben die Bar freigemacht. "Wer braucht alles einen Drink?", am Shaker steht Isabella Lombardo, keine geringere als die Falstaff Barfrau des Jahres 2021 und Austria’s best Barkeeper (Rolling Pin Award 2022) mit einer "entspannt-heitere Mixologie". Eigens fürs BLÜ hat sie eine Cocktail-Karte kreiert. 'Franz New Generation' (Wermut, Bourbon, Gingerbeer, Zwetschke) und 'Hey Bartender' (Cognac, Ananas, Zitrone, Falernum, Eiweiss) sind meine Favoriten, oder doch der simple, mit Tonic gemixte 'Super Cattivo Bitter' aus dem Burgenland, ein reiner Bio Bitter aus Pomeranze, Bergamotte und Cedro Zitrone.

Cocktails BLÜBar Hofgastein

 

Wie selbstverständlich spazieren wir durch die Fußgängerzone, die Hofgastein 1972 als erster Kurort Österreichs einführte. Keiner der Bewohner wusste damals so recht, was das ist, und am Ende war das Geschrei groß. Erhitzte Hofgasteiner, die jeden Meter zu fahren gewohnt waren, stürmten das Büro des Bürgermeisters, der ihnen doch bitte sagen solle, wie sie jetzt zum Bäcker kämen? 

Heute ist man dankbar und geht hier gerne bummeln und einkaufen – unter den Spezialitäten aus der Region, natürlich der Zirbenschnaps oder Likör (im Steira-Shop zum Probieren), im schnuckeligen 'Kaufladen' Häuschen an der Kurpromenade gibt’s tolle Weihrauch-Produkte, Natur-Cremes und rarer Honig von der Hochalm. Und für alle Damen Evas Tipp, "für die schickste Bademode zwischen Wien und Texas, schaut in der Parfümerie Brigitte vorbei".

Sehr stimmungsvoll und authentisch ist der Christkindlmarkt von Bad Hofgastein und einen Rundgang wert.  

Christkindlmarkt von Bad Hofgastein
© Gasteinertal Tourismus – Marktl Photography

Wer in Hofgastein an einem der 14 dampfenden Thermalwasser-Brunnen vorbeikommt, es sind Trinkbrunnen!

Das Blü hat zwei Zimmertypen: Design im Baumhaus & Standard im Stammhaus | Infos & Buchung

  • 30 Designzimmer im modernen Alpine Casual Stil: Im hinteren neuen Baumhaus-Anbau (24 m² oder 28 m²) mit Walk-in Duschen, Chill-Sofa, Holzboden, offener Schrank, bodentiefe Fenster und Balkon (Ausblick nur von den oberen Zimmern) – sehr angenehm und gemütlich durch die offene Gestaltung.
  • 44 Standardzimmer: Die günstigeren Kategorien im alten Stammhaus bieten kleine oder große Zimmer (16 m² oder 22-25 m²), gehen zum Kaiser Franz Platz und haben großteils Balkon und Bergblick. Genaue Ausstattung siehe Homepage.
  • Stressfrei reist man mit den Zug an, der an allen Bahnhöfen hält: Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein. Von München Hbf geht es direkt in 3 Stunden nach Bad Hofgastein.
BLÜ Hotel Kaiser Franz Platz 1
BLÜ Stammhaus am Kaiser Franz Platz 1

BLÜ Designzimmer Moon im Baumhaus

 BLÜ Designzimmer Moon im Baumhaus, Hofgastein
 Badezimmer Hotel BLÜ Hofgastein

Bad Gastein – Ein Ort, wie aus einem Wes Anderson Film

Keine zehn Kilometer entfernt vom dörflichen Hofgastein liegt Bad Gastein. Die beiden Orte könnten unterschiedlicher nicht sein. Seine wildromantische Lage, der morbide Charme und der architektonische Mix aus Belle Époque und 1970er Jahre Utopie machet Bad Gastein einzigartig. Hotelburgen drücken sich an Felsen und stapeln sich in die Höhe, und ein imposanter Wasserfall rauscht mitten hindurch.

 

Bad Gastein schmückte sich schon mit stolzen Beinamen. Im 19. Jahrhundert war es das "Manhattan auf kleinstem Raum", im 20. Jahrhundert das "Monte Carlo der Alpen" und neuerdings geht es als das "Berlin der Alpen" durch die Medien – eine Marketing-Erfindung, um dem verwaisten Kurort einen Hipster-Siegel aufzusetzen. 

Bad Gastein Kongresszentrum Beton mit Panoramakuppeln 1974
Bad Gastein und sein Kongresszentrum mit Panoramakuppeln aus dem Jahr 1974

 

Über Bad Gastein liegt eine fast unheimliche Stille, die Skisaison wird gerade eröffnet. In den Glamour-Jahren lernte hier der Schah von Persien Skifahren und abends traten Shirley Bassey und Liza Minelli im Casino auf. Ein bisschen geisterhaft ist es in dem eingekesselten Schattenort schon, während wir durch den Ort spazieren zwischen Bauzäunen, maroden Fassaden und schicken Boutiquen. Der morbide Charme und der Leerstand haben Kreative angezogen und eine Handvoll interessanter Hotels sind entstanden, wie das «Selina» in einem ehemaligen Grand Hotel. Wo einst ein mondäner Stil wohnte, ist ein Shabby Chic mit Coworking Space eingezogen und beherbergt heute Millenials und Digital Nomads (Foto unten).

 

Das Herz von Bad Gastein, der Straubinger Platz, erstrahlt in neuem Glanz. Jahrzehntelang war das Ensemble aus Grandhotel, Badeschloss und Postamt dem Verfall preisgegeben, bis es die Münchner Hirmer-Gruppe kaufte und 2023 als Luxushotel-Betrieb revitalisierte.

 

Ewig leerstehend ist auch Kongresszentrum aus den 1970er Jahren, das nach längerem Tauziehen 2021 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Mit dem Betonbau hatte der österreichische Architekt Gerhard Garstenauer ein brutalistisches Denkmal gesetzt, über seine Zukunft darf man gespannt sein.

 

Tipp: Den besten Blick auf Bad Gastein hat man von den Promenadenwegen oberhalb der Pfarrkirche. Man könnte auch die rund 7 Kilometer von Bad Hofgastein nach Bad Gastein wandern und den Bus zurück nehmen.

 

 

Das zehnstöckige Grand Hotel de l'Europe könnte Wes Andersons Film „Grand Budapest Hotel" Pate gestanden haben. Bei seiner Eröffnung 1909 war es das größte und modernste Gebäude der Monarchie. Jedes der riesigen Zimmer besaß elektrisches Licht, fließendes Wasser, einen Telegrafen und Telefonanschluss und kostete die Nacht umgerechnet 3.500 Euro. Im prunkvoll ausgestatteten Erdgeschoss befand sich das Casino. Aus den Zimmern sind heute Ferienappartements geworden.

 Grand Hotel de l'Europe Bad Gastein
Grand Hotel de l'Europe, wie aus Wes Andersons Film „Grand Budapest Hotel" entsprungen.
Promenadenweg über Bad Gastein
Reitlpromenade über Bad Gastein

 

Text Edel Seebauer | Fotograf Jürgen Mahler

 

Andere Fotoquellen: Hotel Blü (5) | Studio BRUCH (6) | Gasteinertal Tourismus (6)

 

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