Balkan Road Trip Runde: Über Slowenien – Bosnien – Montenegro – Albanien – Griechenland – Kroatien
Unsere Balkan Roadtrip – Route und Highlights
Mit unserem VW California starten wir ab München in ein sechswöchiges Abenteuer durch den Balkan – mit spontanen Stopps, Begegnungen und Landschaften voller Kontraste.
In Slowenien entdecken wir imposante Höhlen und grüne Flusstäler. Bosnien-Herzegowina erzählt von einer bewegten Geschichte rund um Sarajevo und beeindruckt mit weiten Karstlandschaften. Die Blicke auf Montenegros Bucht von Kotor sind spektakulär, und fasziniert sind wir von der Schönheit des Durmitor-Gebirges. Auf kurvenreichen Straßen durchqueren wir das bergige Land, entdecken alte Steindörfer und osmanische Häuser und erleben im stillen Hinterland warme Gastfreundschaft, während Tirana mit einer futuristischen Skyline überrascht. In Griechenland empfangen uns Lefkada und Kefalonia mit Fischtavernen, türkisblauen Buchten und steilen Küsten, während uns die schwebenden Klöster von Meteora in eine surreale Landschaft entführen. Zum Abschluss: entspannte Tage an Kroatiens schöner Küste und herrlich klarem Wasser.
Im Bericht zeigen wir unsere Route & Stationen sowie Eindrücke, plus Tipps für Camping oder Hotels.
Camper-Rundtrip durch den Balkan – Die Route im Überblick
HINWEG
🇸🇮 Slowenien
Höhlen Škocjan & Postojna – Kolpa Fluss
🇧🇦 Bosnien und Herzegowina
Una Nationalpark – Livno–Kupres Karstplateau –Sarajevo – Mostar – Blagaj
🇲🇪 Montenegro
Bucht von Kotor – Lovćen Nationalpark
🇦🇱 Albanien
Skadar-See & Shkodra – Krujë – Tirana – Berat – Përmet & Vjosa-Tal
🇬🇷 Griechenland
Ioannina – Inseln Lefkada & Kefalonia – Meteora
RÜCKWEG
🇦🇱 Albanien
Ohridsee – Peshkopi – Skadar-See –
Theth Albanische Alpen
🇲🇪 Montenegro
Tara-Schlucht – Durmitor Nationalpark
🇭🇷 Kroatien
Trogir – Insel Pag
🇸🇮 Slowenien
Soča-Tal
Reisezeit:
Ende April – Mitte Juni (ca. 6 Wochen, mit entspannten Pausen in Griechenland und Kroatien).
Zeitplan der Route:
- Slowenien – Montenegro: 10 Tage, inkl. 3 Tage Sarajevo
- Albanien (Hinweg): 6 Tage – Shkodra, Krujë, Tirana, Berat, Vjosa-Tal
- Griechenland: 12 Tage – Lefkada & Kefalonia, Meteora
- Albanien (Rückweg): 8 Tage – Ohridsee über Peshkopi und Kukës nach Theth (Albanische Alpen, 3 ÜN)
- Montenegro (Rückweg): 3 Tage – Žabljak, Durmitor Nationalpark
- Kroatien: 6 Tage Camping – Trogir & Insel Pag
- Slowenien zum Schluss: 2 Tage – Soča-Tal
Slowenien
Postojna Höhle & Škocjan Canyon Höhle
Die zwei ganz unterschiedlichen Tropfsteinhöhlen sind nur 30 Autominuten voneinander entfernt.´
- Die Postojna-Höhle ist die größte und meistbesuchte Schauhöhle Europas mit imposanten Tropfsteingebilden auf zwei Ebenen.
- Die Škocjan-Höhle ist unser Favorit. Sie hat den größten unterirdischen Canyon Europas und ist UNESCO-Weltnaturerbe. Spektakulär, naturnah und einzigartig. Ein echtes Naturwunder!
Camping-ÜN-Tipp:
Campingplatz Dujceva Domacija – familiär Hof, auf der Wiese (Map). Oder: nach der Höhlentour eine perfekte Pizza bei Gostilna pri Zotlarju genießen, und wegen der Übernachtung auf dem Parkplatz fragen (Map).
Bela krajina – idyllische Flusslandschaft an der Kolpa

Die Kolpa, Sloweniens wärmster Fluss, bildet die südliche Grenze zu Kroatien und schlängelt sich durch die idyllische Bela krajina mit weißen Dörfern, Birkenhainen, Weingärten, herzlicher Gastfreundschaft und ursprünglicher Küche. Die Flusslandschaft wirkt malerisch, friedlich und authentisch – abseits der Touristenpfade.
Erlebnis: Schwimmen, Kanufahren, Campen am Fluss, lokale Spezialitäten genießen – nah an den Menschen.
Restaurant-Tipps:
-
Restaurant Bosiljevo – bekannt für sein gegrilltes Lamm, eine einfache Portion reichte uns zwei.
-
Gostišče Kapušin – serviert regionale Spezialitäten.
-
Gostilna Müller (Hotel-Restaurant) – Klassiker der slowenischen Küche.
Von der Kolpa führt die Route kurz durch Kroatien – ein Abstecher (ca. 30 Minuten pro Richtung) für Lost-Places-Fans ist das monumentale Spomenik Banije i Korduna (1981), ein surrealer Brutalismus-Koloss aus Beton und Stahlplatten, Denkmal des antifaschistischen Widerstands.

Bosnien und Herzegowina – eine echte Entdeckung
Die Schönheit Bosnien und Herzegowinas hat uns überrascht: Weite Karstlandschaften mit oasenartigen, fruchtbaren Senken, wilde Hochplateaus, klare Flüsse und zahlreiche Wasserfälle – still, ursprünglich und oft menschenleer. Hinzu kommt das überraschend günstige Reisen und die herzliche Gastfreundschaft. Nirgendwo trafen wir nettere Menschen. Und dann ist da Sarajevo – eine Stadt, die man nicht verpassen darf!
Una Nationalpark – Still und wild
Ein Flusstal mit Wasserfällen und Stromschnellen, das sich tief durch die bewaldeten Berge Bosniens zieht – zwischen Auen und Schluchten wechselt – fernab großer Straßen, wenig erschlossen und ruhig. Reizvolle ist die Fahrt durch ursprüngliche Kulturlandschaften mit alten Obstbäumen und urigen Höfen.
Entlang der smaragdgrünen Una reihen sich zahlreiche einfache Campingplätze – oft direkt am Ufer. In den Restaurants und Camps wird frische Una-Forelle gegrillt! Tipp: Beim Bauer unverfälschten Honig kaufen.
ÜN-Tipp: Una Nationalpark Camping Martin Brod, nah am Wasserfall.
Kamp Šefik liegt näher am Wasserfall Štrbački Buk, 1 Std. Fußweg.
Die Weiterfahrt ist besonders reizvoll:
- Über die landschaftlich schöne R408 hoch über der Una-Schlucht mit spektakulären Aussichtspunkten.
- Danach durch die weite „Livanjsko Polje“ (Straße M6.1), ein langes grünes Karsttal mit sanften Hügeln, kleinen Dörfern, Schafweiden und Birkenhainen.

Über das Karstplateau von Livno und Kupres
Man durchquert das Herz eine der vielfältigsten Karstlandschaften der Erde, das Dinarische Gebirge.
Highlight Livno: Campen bei den Wildpferden. Nördlich der Stadt lebt eine der größten frei lebenden Pferdeherden Europas – rund 800 Tiere auf dem Hochplateau Kruzi. Der Weg dorthin ist eine 10 km lange Schotterpiste, die fahrbar ist (40–60 Min), aber nach Regen oft schwierig – wir mussten deshalb verzichten. Man campt mitten in der offenen Graslandschaft – Sonnenaufgang und Wildpferde inklusive.
- In Livno gibt es einen Markt. Ausschau halten nach dem berühmte Livno-Käse (Livanjski sir).


Weiter über das Kupres Karstplateau: Die Kupreško polje ist eine karge, fast baumlose Hochebene, durchzogen von einsamen Pisten. Strecke zwischen Livno und Bugojno: Ein Hauch Mongolei mitten in Bosnien.
Kupres Stadt ist ein Mix aus einfachem Ski-Resort und recht schmucklosem Zentrum. Berühmt ist Kupres für den traditionellen Sensenmäh-Wettbewerb im Juli – ein echtes Volksfest auf den Hochwiesen.
- ÜN-Tipp: Gut eine Autostunde vor Sarajevo landeten wir im Motel Carousel an der E661. Hinter dem Hotel liegt ein überraschend schöner Rasenstellplatz mit WC-Dusche.
Sarajevo begeistert!
Die Stadt ist eine einzigartige Mischung aus Orient und Okzident: Minarette neben Kirchtürmen, in der Luft der Duft von Kaffee und Grilllokalen. Auf kleinstem Raum erzählt die Stadt europäische Geschichte – vom Attentat von 1914 bis zur längsten Belagerung der Neuzeit. Sarajevo, wie es lebt und wieder lacht > ausführlicher Bericht.
- ÜN-Tipp: Das Studio Apartmani 071* im Zentrum.
- Sarajevo Camp Zlatište: Oberhalb von Sarajevo gelegener Campingplatz mit Blick auf die Stadt. Die Betreiber sprechen Deutsch.
Auf dem Weg nach Mostar: Besuch in Titos Bunker. Titos Bunker war jahrzehntelang ein gut gehütetes Staatsgeheimnis: ein riesiges unterirdisches Regierungsquartier für den Ernstfall eines Atomkriegs. Nur mit Ausweis, Voranmeldung und Führung zugänglich. Bericht am Ende meiner Sarajevo-Story.
Schönes überranntes Mostar


Schönes, überranntes Mostar. Anfang Mai. Die Kulisse ist eindrucksvoll, die Steinbrücke weltberühmt, doch die Altstadt ist zum Bersten voll. Wir schieben uns mit den Massen durch die heißen Gassen und warten natürlich auf die Brückenspringer. Man muss sich nur gedulden, bis sie genug Geld eingesammelt haben. Das Foto im Kasten, verlassen wir das Gewusel zügig – zurück durch den ruhigen Stadtpark. Dort steht der 'Sniper Tower'; ein ehemaliges Bankgebäude, aus dem im Bosnienkrieg Scharfschützen Bewohner feuerten – heute ist es ein Mahnmal, übersät mit Graffiti und Einschusslöchern.
- Tipp: Der Parkplatz hinter dem Park!
- ÜN-Tipp: Maxim Apartments*, schönes, günstiges 45 m² großes Apartment am Park mit Balkon.
Geheimtipp in Mostar Tipp: Der junge Parkwärter schickt uns noch zu einem stilleren Ort, gleich um die Ecke: der Partisanenfriedhof mit monumentaler Kalksteinarchitektur von Bogdan Bogdanović, dem großen Gestalter jugoslawischer Gedenkstätten, Info Google Maps.


Karstquellen und Kulturerbe: Blagaj in Herzegowina
Südlich von Mostar – in Blagaj
Ene knappe halbe Stunde südlich von Mostar, laden mehrere River Camps zum Übernachten ein. Einige liegen direkt an der Buna, die selbst an heißen Tagen noch richtig kalt ist.
Das Autocamp Blagaj gefiel uns so gut, dass wir auf dem Rückweg noch einmal dort übernachteten – beim nettesten Gastgeber unserer Reise, der sich über jeden Besucher herzlich freut. Zur Begrüßung hausgemachter Kuchen – und dazu noch ein kaltes Bier. Direkt am Fluss: das Camp-Restaurant und Liegen. Die frischen Forellen probieren! Saubere Sanitärhäuser, Strom und ein Waschbecken an jedem Stellplatz.
Erlebnis um Blagaj:
- Busse fahren von Blagaj fast stündlich nach Mostar.
- Das Derwischkloster von Blagaj schmiegt sich an eine Felswand über der Buna-Quelle.
- Ausflug nach Stolac mit historischem Ortskern und der alten Kaisermoschee. Baden im klaren Karstfluss an der Nova Plaža oder bei der alten Mühle Mlinice na Bregavi. Davor liegt die Nekropolis von Radimlja: 133 rätselhafte Stećci – Grabsteine adeliger Krieger aus dem 14. bis 16. Jh. mit gut erhaltenen Reliefs (UNESCO-Welterbe).
- Die Kravice-Wasserfälle (ca. 45 Min. Fahrt) sind eigentlich ein Highlight: 25 m hohe Kaskaden stürzen in ein türkisgrünes Becken, das zum Baden einlädt. Im Sommer leider überlaufen, der Eintritt ca. 10 €.
- ÜN: In der Region mangelt es nicht an schönen und günstigen Unterkünften. Booking-Übersicht*.




Montenegros Bucht von Kotor – Traum in steiler Kulisse


Von Kotor zum Lovćen Nationalpark – vom Trubel zur Stille
Die Anfahrt ist spektakulär. Die Bucht von Kotor ist vielleicht die schönste am Mittelmeer. Von Bergen umrahmt und von alten Städten gesäumt, ist sie eine der wenigen Buchten mit dem Titel der UNESCO. Unten am Wasser genießen wir frische Austern und Muscheln im „Boka Sea Food“ – schlicht serviert, mit Meerblick. Beschwingt fahren wir nach Kotor hinein, aber gleich wieder hindurch: Kreuzfahrtschiffe, Gedränge. Im Lovćen-Nationalpark eine andere Welt. Über Serpentinen geht es in gut einer Stunde hinauf zum Mausoleum von Njegoš – Montenegros Dichter und Staatsmann – spektakulär gelegen mit weitem Panorama.
- ÜN-Tipps: Stellplätze im Nationalpark (siehe park4night). Kotor Top-Bewertungen Unterkünfte Übersicht Booking*. Den Durmitor Nationalpark besuchen wir auf der Rückfahrt.
Willkommen in Albanien
Albanien ist ein bergreiches Land mit einer außergewöhnlichen Mischung aus osmanischen Altstädten, sozialistischen Plattenbausiedlungen, nagelneuen, kaum befahrenen Straßen, wilden Flüssen und Canyons. Noch fühlt sich vieles wie eine Entdeckung an, doch der Aufbruch entlang der langen Riviera ist spürbar. Wer die besondere Kombination aus rauer Schönheit und herzlicher Improvisation erleben will, sollte nicht zu lange warten. Tirana, die Hauptstadt, zeigt sich als lebendige Metropole im Wandel – zwischen Tradition und Moderne, mit einer spektakulär wachsenden Skyline.
Skutarisee – Das Tor zu Albanien

Skutarisee (Skadar-See ). Balkans größte See bildet einen malerischen Übergang zwischen Montenegro und Albanien. Wir fanden ihn sogar schöner als den Ohrid-See. Auf der Nordseite, ruhige Ufer und weite Blicke. Hier liegt der wahrscheinlich beliebteste Campingplatz Albaniens Lake Shkodra Resort. Gegenüber erhebt sich eine markante Bergkette mit grünen steil abfallenden Hängen und vorgelagerten Inseln, Heimat seltener Krauskopfpelikane. So rollen wir in die lebendige Stadt Shkodra ein.
Alternativ-Route südwestliches Ufer: Mehr Zeit nimmt die Panorama-Höhenstraße – schmal, kurvig, Esel kreuzen den Weg, dichte Vegetation und Aussichtspunkte wechseln sich ab. Schmale Abzweige führen hinunter zu kleinen Dörfern und Stränden. Vielleicht einmal dort die Nacht verbringen? Beliebt ist das Dorf Zogaj.

Das lebhafte Shkodra verströmt ein 'Balkan-Karibik-Flair'
Pastellfarbene, niedrige Häuser, hölzerne Fensterläden, schmiedeeiserne Balkone und mediterrane Patina erinnern an venezianische Eleganz und osmanischen Detailreichtum. Besonders auf der von Palmen und Cafés gesäumten Flaniermeile Rruga Kole Idromeno und in den umliegenden Gassen spielt sich das Leben auf der Straße ab.
Und überall Fahrräder – Jung und Alt kurven selbstbewusst durch den Verkehr. Schon zu kommunistischer Zeit war das Rad das Hauptverkehrsmittel – Autos durften nur Parteimitglieder besitzen und Benzin war teuer. Das Fahrrad blieb und prägt bis heute das Straßenbild. Hoch über Shkodra thront die Burgruine Rozafa – vom River Camping aus haben wir sie direkt im Blick.
- Tipp: ein Parkplatz in Shodra Zentrum.
- ÜN-Tipps in der Altstadt über Booking.com: Oborri Shkodran Boutique Hotel* mediterranem Flair, mit Garten. Und das Ervini Boutique Hotel* (mit Parkplatz). Übersicht 9+ Bewertungen Booking.com*.
- Essen wie die Locals. Im Restaurant PURI die zwei Gerichte probieren: „Father’s Rice“ kommt mit Köfte und „Mother Meatballs“. Portionen sind üppig. Mittags viel Andrang. Die Markthalle ist nicht weit.



- Tipp: ein Parkplatz in Shodra Zentrum.
- ÜN-Tipps in der Altstadt über Booking.com: Oborri Shkodran Boutique Hotel* mediterranem Flair, mit Garten. Und das Ervini Boutique Hotel* (mit Parkplatz). Übersicht 9+ Bewertungen Booking.com*.
- Essen wie die Locals. Im Restaurant PURI die zwei Gerichte probieren: „Father’s Rice“ kommt mit Köfte und „Mother Meatballs“. Portionen sind üppig. Mittags viel Andrang. Die Markthalle ist nicht weit.


Skanderbegs Festung in Kruja




Kruja, hoch auf einem Bergrücken, lebt vom Erbe seines Helden, der hier zum Mythos inszeniert wird. Rund um den Basar wirkt der Ort touristisch und wenig reizvoll, doch das historische Burgareal lohnt. Das monumentale Skanderbeg-Museum wirkt mit seinen wuchtigen Sälen, Reliefs und Inszenierungen wie ein Heldenschrein.
Skanderbeg, der im 15. Jahrhundert gegen die Osmanen kämpfte, steht für den albanischen Stolz und die nationale Identität. Er ist in ganz Albanien präsent. Sein unverwechselbares Markenzeichen: der Helm mit dem vergoldeten Ziegenkopf.
ÜN Camping in Kruja: Mali Camping & Bungalow mit Garten-Restaurant und Kruje Camping. Beide ca. 30 min zu Fuß bis zur Festung.

Mein TIPP! Auch auf dem Burgareal befindet sich im ehemaligen Stadtpalais einer wohlhabenden Familie das toll gestaltete Ethnographische Museum. Hier wird das alte Leben Nordalbaniens lebendig mit virtuellen Zeitreisen und einem digitalen Ankleideraum für traditionelle Gewänder. Macht richtig Spaß!



Tirana – Auf dem Weg zum neuen Hotspot
Tirana ist eine spannende Metropole mit großzügiger städtischer Atmosphäre. Zwischen Alt und Neu herrscht eine entspannte Gelassenheit. Albaniens Hauptstadt ist im Aufwind und wächst in den Himmel: futuristische Türme schießen zwischen Minaretten in die Höhe, gewagten Formen und Fassaden wirken wie Kunstwerke: Downtown One, der Bond Tower, der begrünte Vertical Forest und der Tirana's Rock Tower sogar in Form von Skanderbegs Kopf. Man setzt auf zeitgenössische Architektur und holt dafür Architekten aus aller Welt ins Boot. Ich hatte schon die Stadtführung „Tourana” mit Florenc (Getyourguide* auf Englisch und Deutsch) gebucht, musste sie aber stornieren, weil uns ein Werkstattbesuch dazwischenkam.
Tirana überrascht auch mit viel Grün. Von Bäumen gesäumte Straßen verbreiten mediterranes Flair. Es wimmelt von Cafés und kleinen, individuellen Lokalen. Wir parken direkt im Blloku, dem angesagten Szene-Viertel Tiranas für Nachtleben, Cafészene und Shopping. Es war einst das abgeschottete Viertel der Parteielite. Die Bungalow-Villa von Diktator Enver Hoxha (Map) bleibt unzugänglich und öffnet nur für Events.
Am großen Skanderbeg-Platz sitzt man gerne auf der Terrasse der Oper und trinkt Kaffee. Dabei blickt man auf das sozialistische Mosaik am Historischen Nationalmuseum, das die bewegte Geschichte Albaniens von der Antike bis zur kommunistischen Ära beleuchtet. (in Renovierung, geplante Wiedereröffnung 2028).
Ein Kontrast dazu ist das Viertel rund um die Rruga Zela – ein funktionierender Alltagsbazar zwischen Marktständen und Werkstätten, wo Einheimische vom Kochtopf bis zu Turnschuhen einkaufen. Bei Byrektore Albani gibt's ofenfrische, dünne, crepeähnliche Burek direkt auf die Hand!
- In Tirana zentrumsnah parken:
Parkhaus unter dem Skanderberg-Platz, In Blloku Parkplatz Tirana Felix (für Vans ok) oder beim Stadion Stadiumi Dinamo, für größere Wohnmobile empfohlen Rruga Karl Gega 13 Parking.
- Camping Tirana Kashar: Campingplatz am See, bietet Taxiservice nach Tirana ca. 15 km.
Tirana im Wolkenkratzer-Boom. Rainbow Center Aluminium-Dekorfassade, Zahlreiche Architekten geniessen gerade die kreative Freiheit
Die Albanische Riviera erlebt derzeit eine rasanten Bautätigkeit (Sommer 2025 mit weiterem Flughafen in Vlora): Entlang der Küste, insbesondere in Hotspots wie Saranda, Ksamil, Dhermi, Vlorë und in der Bucht von Palasë, prägen neue Hotelkomplexe, halbfertige Rohbauten und Großprojekte zunehmend das Bild. Authentische, weniger bebaute Küstenorte soll es noch an der südlichen Riviera geben. Vor der Anreise aktuelle Kommentare studieren, da sich das Bild Jahr für Jahr verändert. Wir waren nur kurz an der Küste von Durrës. Mitte Mai war noch kein "Ferienbetrieb", überall lag Müll und wir sind gleich wieder ins Hinterland gefahren – nach Berat.
Ein Highlight – Berat mit drei historischen Stadtvierteln
Berat hat eine einzigartige Kulisse. Wer eine historische Stadt besuchen möchte, dem sei Berat wärmstens empfohlen (UNESCO Welterbe).
Den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“ verdankt die Stadt den zahlreichen Fenstern der dicht gestaffelten osmanischen Häuser, auf die man vom Ufer des Osum blickt. Steingassen, schmale Wege und Treppen laden zum Flanieren und Verlaufen ein. Berat umfasst gleich drei sehr unterschiedliche historische Stadtteile, die gern mal etwas steil sind: das orthodoxe Gorica, das islamische Mangalemi und die bis heute bewohnte mittelalterliche Burgstadt. Vom Aussichtspunkt direkt über der Talenge genießt man den schönsten Blick über die gesamte Stadt und das Osumtal.
Besonders stimmungsvoll ist Gorica. In den blumengeschmückten Gassen liegen nette Guesthouses und einladende kleine Restaurants. Bei 'Amalia Homemade Food' sollte man auf jeden Fall einmal essen gehen (Menü aus lokalen Spezialitäten. Auf der anderen Flussseite ist das kleine Homemade Food Lili ebenso beliebt, für beide gilt: reservieren!
Übernachtung: Riverside Camping. Der Platz liegt zwar an der Straße, ist aber dennoch eine gute Wahl. Sauber und freundlich. In zehn Minuten ist man zu Fuß in der Altstadt von Berat.
In einem der traditionellen "Festerhäuser" wohnen: Schön ist das renovierte Hotel Taraca Gorice in Gorica, von der Terrasse aus blickt man auf Berat, günstige Preise angeboten auf Booking.com*.
Vjosa Tal & die Stadt Përmet
Die Vjosa gilt als Europas letzter großer Wildfluss, der noch nicht von Menschenhand berührt wurde – und seit 2023 der einzige Wildfluss-Nationalpark Europas. Eine wunderbare Fahrt beginnt hinter Tepelena auf der Straße nach Permet und führt durch einen der landschaftlich schönsten Abschnitte, die Schlucht von Këlcyra.
Das schön gelegene Përmet hat uns positiv überrascht: ein grünes, gepflegtes albanisches Landstädtchen mit Charme – angenehm untouristisch. Von seinem 25 m hohen 'Stadtfelsen' an der Vjosa sollte man ein Foto machen. Einige Bauten versprühen noch altes kommunistisches Flair. In Permet kann man gut essen gehen und lokal einkaufen: Backwaren, Honig, Marmelade, Raki und Käse.
- "Te Culi" Slow Food Dishes. Klein und unscheinbar, aber genial gut. Hier hatten wir das beste Mittagessen in ganz Albanien zu einem unschlagbaren Preis. Die traditionellen Gerichte sind frisch und allesamt köstlich. Unser Tipp: 'Mix of Casserole' aus vier verschiedenen Gerichten.
- Die Favoriten von Pastiçeri Bleta: „Tres Leche“-Kuchen und Walnuss-Kuchen mit Bergamotte-Öl.
- Bei GLIKO Përmet gibt es Spezialitäten wie Gliko, aus kandierten Früchten und mehr.
Banjo e Benjes – Lengarica-Canyon: Zauber vergangen
Unter Campern war es früher ein beliebter Programmpunkt, die 'Banjo e Benjes' Thermalquellen am Lengarica-Canyon zu besuchen und am Flussbett zu übernachten. Man ging über die schön geschwungene osmanische Steinbrücke und tauchte in die Thermalbecken ein. Doch dieser Zauber ist vorbei. Die Sehenswürdigkeit wird touristisch ausgebaut. Das Flussbett vor der Brücke fiel einem riesigen, gebührenpflichtigen Parkplatz zum Opfer (s. Parking Lengarica Canyon Google Maps), auf dem ein Durcheinander von Autos, Campern und Reisebussen herrscht. Das große Müllproblem wird ignoriert. Vom Naturerlebnis ist nicht viel geblieben. Wir haben bald kehrtgemacht zurück an die Vjosa zu einem stillen, herrlichen Übernachtungsplatz. Für den steilen Weg zum Kiestrand (wo Raftingtouren starten) braucht man Allradantrieb und Bodenfreiheit (alternativ auf Park4night schauen).
Vjosa-Schleife – wie gemalt!
Nur wenige Kilometer weiter öffnet sich das Panorama: Die Vjosa schlängelt sich in einer markanten Schleife durchs weite Tal – türkisblau, ungebändigt, von grünen Wiesen und Bergen eingerahmt. Am Straßenrand kann man stehen bleiben und dem Lauf lange zusehen. An manchen Stellen dehnt sich das Flussbett breiter aus als zehn Fußballfelder – ein seltener Anblick wilder, offener Natur. Vjosa Schleife auf Google Maps.
Die letzten 15 km bis zur griechischen Grenze begleitet uns ein großartiges Bergpanorama.
Die letzten 15 Kilometer bis zur griechischen Grenze begleiten uns die schroffen Gramos-Berge. Vor der offenen Flusslandschaft der Vjosa ragt der gezackte Gramos Peak empor – ein stiller, eindrucksvoller Ausklang im Süden Albaniens.
Griechenland
Griechenland 1. Nacht Nähe Küstenort Parga: Camping Elena's Beach oder Sofas Camping.
Kein Wildcampen mehr! Seit Juli 2025 ist in Griechenland das Übernachten im Camper in der Natur gesetzlich verboten. Das gilt auch für die Parkplätze – selbst wenn es kein Verbotsschild gibt! Bei Verstößen werden sofort 300 € fällig. Erlaubt ist nur das unauffällige Parken in Ortschaften für maximal 24 Stunden ohne jegliches Campingverhalten. Alternative: Private, kostenpflichtige Stellplätze oder Parkflächen zum Freistehen.
Lefkata Stadt
Nur eine schmale Schwimmbrücke trennt Lefkada vom Festland. Die Inselhauptstadt ist für ihre unverwechselbare Architektur bekannt, die ein Hauch von karibischem Flair verströmt. Rund um den breiten Boulevard erstreckt sich ein Labyrinth aus engen Gassen – ein farbenfrohes Patchwork aus bunten Häusern mit Wellblechfassaden. Nach den schweren Erdbeben in den 1950er Jahren griff man auf einfache Materialien zurück. Am lebhaften Yachthafen reihen sich gute Restaurants aneinander, und die herrlichen Strände liegen praktisch direkt vor der Tür – Mylos Beach, Kathisma Beach.
- Auf dem großen städtischen Parkplatz neben dem Kulturzentrum standen wir eine Nacht.
- Das Restaurant Kima am Hafen ist bei Einheimischen beliebt, professionell und gutes Essen.
Über die Serpentinenstraße (nicht geeignet für ein Wohnmobil über 6,50m), wilden Gaidaros-Strand, ein Geheimtipp für Camper. Auf dem Theotokos Parkplatz (kostenpflichtig) können größere Wohnmobile stehen, bis ans Ende des Schotterwegs gibt es kleine Parklücken für Vans.