Der Charme von Chamonix – Wanderparadies am Mont Blanc und Spielplatz der Sportfreaks

Dieser Ort besitzt eine besondere Atmosphäre. Man befindet sich im Herzen des Mont-Blanc-Massivs, und das spürt man – die lange Tradition des Bergsteigens und den Drive seiner neuen Generation.

 

Naturgewalt in ihrer schönsten Form, die man anderswo kaum so hautnah und einfach erleben kann:

Ob beim Sightseeing, bei Outdoor-Aktivitäten oder Extrem-Sportarten. Ein Blick nach oben und er ist wieder da, der König der Alpen – der von Legenden umwobene Mont Blanc.

 

Mont Blanc Bergstation Aiguille du Midi Chamonix
Spannendes Kino von der Bergstation Aiguille du Midi, im Blick die Firnkuppel des Mont Blanc
Mont Blanc Panorama Aiguilles Rouge Grand Balcon
Das Mont Blanc Panorama vom Aiguilles Rouges Gebirge, unter uns der Grand Balcon Weg
Chamonix town Stadt
Charmantes Chamonix Foto ©OT Chamonix© Gilles Lansard

 

'Zauberhaft und ohne Limit' wird Chamonix – oder auch 'Cham' – treffend beschrieben.

 

Ein Bergpanorama aus aufragenden 4.000er-Gipfeln, Kronen aus Felstürmen und von tiefen Gletschern durchbrochen, flankiert die kleine französische Alpenstadt Chamonix – der Geburtsort des Alpinismus, der ungebrochen Besucher in seinen Bann zieht. Die Landschaft von heroischem Ausmaß lässt andere Alpenorte zahm aussehen. Heute sind es jährlich 2,5 Millionen, die diese kosmopolitische, bunte und dynamische Stadt am Fuße des Mont Blanc besuchen. 

 

Alle sind auf den Beinen, als wir am Wochenende in Chamonix eintreffen. Die Ultra-Trail Läufer kehren gerade zurück und werden vom ganzen Ort die letzten Meter angefeuert. Chamonix zeigt sich charmant und entspannt mit einem sportlichen Spirit, ist dabei aber traditionsbewusst geblieben. Seine allgegenwärtige Geschichte wird in den lohnenswerten Museen und Ausstellungen spannend präsentiert und erzählt. Die charmante, ungeschniegelte Stadt hat ein gemütliches verkehrsfreies Zentrum. Viktorianische Prachtbauten, Art-Deco Fassaden und traditioneller, savoyischer Baustil mischen sich mit etwas in die Jahre gekommene 80er-Moderne. Unverändert wild bahnt sich die gletschermilchige Arve ihren Weg durch den Ort.

 

Chamonix alter Bahnhof trainstation
Der schöne Bahnhof existiert bereits seit 1901 und brachte die Austragung der 1. Olympischen Winterspiele 1924 nach Chamonix

Chamonix – die Wiege des Alpinismus

Frühe Touristen am Mer de Glace Gletscher bei Chamonix
Frühe Touristen am Mer de Glace Gletscher bei Chamonix

Vom Bergdorf zum 'Grand Hotel'

Der erste Reiseboom. Im Zeitalter der Aufklärung gelten die Adligen als die ersten Touristen. 1860 wird mit dem Ausbau der Einsenbahnstecken in Europa auch das kleine Alpendorf Chamonix zugänglicher. Nach 18 Stunden mit der Eisenbahn von Paris nach Genf und einer 10stündigen Kutschenfahrt, war man am Ziel angekommen. Die meisten Kunden waren enthusiastische Briten, die das Notwendige fürs Bergsteigen mitbrachten – Geld, jede Menge Zeit und Entschlossenheit. So waren es auch die Briten und keines der Alpenländer, die den weltweit ersten Alpine Club 1857 gründeten.

 

1865 im Rekordjahr der Erstbesteigungen verzeichnet Chamonix nahezu 12.000 Besucher: Darunter rund 3.700 Briten, 3.000 Amerikaner, 1.000 Deutsche und 2 Inder. Das Bergdorf wird zum 'Grand Hotel' mit mehr Betten, als das ganze Tal Einwohner zählte, und der Bergbauer zum Bergführer. Die fußfaulen Touristen lassen sich währenddessen von 300 Maultieren zum Sightseeing auf den Mer de Glace Gletscher tragen.

Very british – Stil- und genussvoll bis zum Gipfel

Albert Smith, einer der Mitbegründer des britischen Alpine Clubs, wurde berühmt durch seine extravagante Mont Blanc-Besteigung im Jahre 1851. Ein Genießer vor dem Herrn, der erstmal abnehmen musste, bevor der verantwortliche Bergführer bereit war ihn mitzunehmen. Mit auf den Berg genommen wurden jedenfalls 60 Flaschen ordinärer Wein, 30 feinere Tropfen, 3 Cognac, 20 Brotlaibe, je 4 gebratene Keulen und Schultern vom Lamm, 6 Braten vom Kalb und eins vom Rind, und nicht weniger als 46 Hühner – die Hauspantoffeln nicht zu vergessen.

Vor dem Gipfelaufstieg wurde auf 3.000m am Grands Mulets unter freiem Himmel geschlafen. Das Bild, das sich Smith in dieser Nacht bot, bezeichnete er als "großartiger als jede Vision, die Opium oder Haschisch erwecken könnte". Vielleicht war es auch nur der Höhe und dem Cognac zuzuschreiben, denn am nächsten Tag schlief Smith just in dem Moment ein, als sie den Gipfel erreichten. In London ließ er sich 6 Jahre lang mit einer großen Mont Blanc Show feiern und löste eine regelrechte Mont Blanc Manie aus. Für das breite Volk war er 'The Man of Mont Blanc'. Dazu der Buchtitel: The Cockney Who Sold the Alps: Albert Smith and the Ascent of Mont Blanc

Die Hündin Tschingel – des Alpine Clubs einziges weibliches Mitglied

1857 gründete eine Gruppe von 28 britischen Gentlemen den ersten Alpen-Verein der Welt. Jedes Mitglied des Alpine Club musste Hochalpines geleistet haben und darüber berichten können. Ein kultureller wie sportlicher Austausch einer elitären Männergesellschaft, die den gleichen Geist, die gleiche Sehnsucht und die gleichen Angewohnheiten teilten, unter 'Gentlemen only' versteht sich. Nur eine Ausnahme hat man für das einzige weibliche Club-Mitglied 'Tschingel' gemacht – ein britischer Beagle. Die Hündin konnte 11 Erstbesteigungen bei 150 Bergtouren vorweisen und erhielt die Ehrenmitgliedschaft nachdem sie ohne jegliche Hilfestellung vor der Seilschaft den Mont-Blanc Gipfel erreichte.

 

Ob es bei den ersten Frauen auf dem Mont Blanc ganz ohne Hilfestellung ging?

Frauen am Mont Blanc – Gut behütet auf den Gipfel

Frauen am Mont Blanc. Und irgendwie ging es... mit langen Röcken und Hut und das Gesicht gut mit Seife eingeschmiert
Frauen am Mont Blanc. Und irgendwie ging es... mit langen Röcken und Hut und das Gesicht gut mit Seife eingeschmiert

 

Als erste Frau auf dem Mont Blanc landete die arme Dienstmagd Marie Paradis aus Chamonix 1808 mehr zufällig als gewollt. Vor allem wegen der Publicity hatte man die junge Frau spontan dazu überredet. Die Seilschaft um Jacques Balmat (1786 erster Mont Blanc Bezwinger) musste sie ziehen und schieben und zum Teil auf den Gipfel tragen. Ihr Gesicht schmierte sie dick mit Seife ein und bedeckte es mit einem doppelten Tuch. Erleichtert und ohne Sonnenbrand kehrte Marie Paradis als 'Marie de Mont Blanc' ins Tal zurück und eröffnete für die Touristen ihre florierende Crèmerie du Glacier.

 

Die echten Bergsteigerinnen waren die früh emanzipierten Engländerinnen. Wenn die viktorianische Lady Lucy Walker nicht gerade eine Teegesellschaft in ihrem Salon gab, war sie auf dem Berg zu finden, wo sie permanent Biskuit und Champagner konsumiert haben soll, um ihre Höhenangst zu überwinden. Was mit ärztlich verordneten Spaziergängen gegen das Rheuma begann, endete mit 90 Gipfelbesteigungen, auf 16 von ihnen stand sie als erste Frau, wie etwa dem Matterhorn 1871.

 

Eine Bergsteiger-Berühmtheit war Isabelle Straton, die es sogar wagte als junge, unverheiratete Engländerin mit einem lokalen Bergführer auf Expedition zu gehen, welchen sie nach 20 Jahren gemeinsamer Bergtouren auch noch ehelichte – übrigens im gleichen Jahr, in dem sie gemeinsam die sensationelle erste Winterbesteigung des Mont Blanc 1876 vollendeten.

Tipps für Mont Blanc Wanderungen ab Chamonix

Mont-Blanc Tramway Nid d'Aigle trekking
Mit der Mont-Blanc Bahn bis zur Endstation Nid d'Aigle auf 2.400m – und direkt loslaufen in dieser Traumkulisse

Chamonix ist für Tageswanderungen der ideale Ausgangsort mit einer hervorragenden Infrastruktur. Geboten werden Touren für  jeden Level – vom einfachen Panoramaweg bis zur mehrtätigen Gipfelbesteigung. Der Ort liegt auf 1.000m, für die Hochgebirgswanderungen bringen Lifte und Bahnen den Wanderer erstmal in die Höhe, von wo aus man in das Mont-Blanc-Massiv vordringen kann bis zu den imposanten Gletschern, und das zum Teil relativ einfach. Unsere Bergtouren im Detail findet ihr weiter unten!

 

  • Chamonix App laden – bietet viel Service u.a. Wetter, Wander- oder Pistenpläne, kostenlos.
  • Pluspunkt Chamonix Gästekarte. Mit der Gästekarte fahren Besucher im Chamonix-Tal kostenfrei mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Bahn). Alle Unterkünfte wie auch Apartments stellen sie zur Verfügung.

Die Chamonix Liftkarte lohnt sich  / Mont-Blanc Multi Pass

  • Eine Liftkarte (inklusive Bergbahnen) ist im Mont-Blanc-Massiv ratsam bzw. notwenig, wenn wann ins Hochgebirge vordringen möchte zu den Wanderungen ab 1.800m und höher. Einzelfahrten sind teuer, es lohnt sich auf jeden Fall ein Summer Multi-Pass.
  • An einem Tag kann damit unbegrenzt gefahren werden. Das sollte man bei der Tourenplanung ausnutzen.
  • Für unsere 5 Tage in Chamonix wählen wir die 3-Tageskarte. Und zwar jene, die nicht an 3 aufeinanderfolgenden Tagen eingesetzt werden muss. Vorteil: An etwas schlechteren Tagen ohne Weitsicht unternehmen wir Touren ohne oder mit nur einer Liftfahrt, die günstiger kommt als einen Fahrtag zu verwenden.

TIPP. Welche Tour bei welchem Wetter?

  • Sind Wolken angesagt, kann man sich danach orientieren in welcher Höhelage sie sich zu welcher Tageszeit bewegen. Ist man über ihnen, genießt man einen Fernblick.
  • Liegt das ganze Tal unter einer Wolkendecke, dann kann es auf dem Aiguille du Midi (3.800 m) klar und sonnig sein. Wetter & Webcam.

 

Touren und Tagesausflüge ab Genf. Zur Aussichtsplattform Aiguille du Midi und Mer de Glace oder ein ganztägiger Skiausflug nach Chamonix. Interessante Aktivitäten über Getyourguide sind 24 Stunden vorher stornierbar. Alle Angebote und Bewertungen anschauen

Damals wie Heute. Chamonix hat seit den Pionieren von Gipfelstürmern nicht aufgehört Nervenkitzel-Suchende anzuziehen.

 

Vielen Outdoor-Freaks begegnen wir diese Tage. Sie kommen aus der ganzen Welt und fordern für den Adrenalin-Kick unerschrocken die Natur heraus (und verlieren auch mal). Ob mit Skiern, Seil und Eispickel oder aus der Luft: Paragliding über Gletscherspalten, Freeclimbing an Felswänden, MTB-Downhill-Racing oder mit spektakulären Wingsuit-Basejumps. Sie spornen sich gegenseitig an, haben Spaß und verbringen jeden Tag nach dem Motto 'from Peak to Pub to Pillow'.

Achtung Birdmen! Ein Anzug verleiht Flügel

Base-Jumps Mont Blanc Wingsuits jum Chamonix
Base-Jumper in Wingsuits – beim Absprung vom Brévent Gipfel über Chamonix

 

Sie schlüpften in einen ulkigen, comic-artigen Fledermaus-Anzug und stürzen sich ohne Wimpernzucken vom Felsen. Kein Antrieb, nur Stoffflächen zwischen Armen und Beinen lassen sie fliegen. Dabei nehmen sie extreme Geschwindigkeiten auf bis weit über 250 km/h und können, unglaublich aber wahr, über 25km weit fliegen. Kurz vor der Landung wird die Fallschirmleine gezogen.

Unsere erste Begegnung mit einem Birdman haben wir bei der Wanderweg am Bossons-Gletscher, als uns ein düsenähnliches Geräusch aufschreckt von einem Wingsuit-Flieger, der blitzartig über dem Gletscher vorbei zischt. Ein unverhofftes Erlebnis und nicht das letzte seiner Art. Ein Wingsuit-Basejumper aus Kolumbien erklärt uns, der Absprung vom Aiguille du Midi (3.800m) über den weiten Gletscher wäre einfach gewesen. Die Kür sei der extreme Steilflug vom Brévent Gipfel, eng am Felsen und unter den Lift- und Stromkabeln hindurch.

 

Ein Nervenkitzel, der im Oktober 2016 vom Bürgermeister von Chamonix bis auf weiteres verboten wurde, nachdem ein russischer Springer am Ende eines Fluges vom Aiguille du Midi ungebremst in ein Appartementhaus nahe des Bahnhof Chamonix krachte – sein Fallschirm hatte sich nicht geöffnet.

 

Base-Jump in Wingsuits Chamonix

Ein paar Flug-Rekorde im Wingsuit

 

Mitte der 1990er Jahre entwickelte der Franzose Patrick de Gayardon den ersten Wingsuit. Einer seiner Testsprünge endete jedoch tödlich. Nach der Weiterentwicklung seines Fluganzugs kam 1999 der erste kommerzielle Wingsuit namens 'BirdMan' auf den Markt.


Der Schnellste. 363 km/h – 2011 Shin Ito aus Japan.
Der Weiteste. 28,7 km – 2012 Shin Ito aus Japan.

Die längste Flugdauer. 9,06 Minuten – 2012 von Jhonathan Florez aus Kolumbien, der im Juli 2015 in der Schweiz tödlich verunglückte, als sein Fallschirm sich nicht öffnete.

 

Die Geschichte des Wingsuit-Basejump.

 

 

1821. Die Gründung der ersten Bergführer-Vereinigung der Welt

Guide's Festival Chamonix Fete des Guides
Zum Fete des Guides bleiben sie alle am Boden ©OT Chamonix ©JC Poirot
Maison de la Montagne Chamonix
Bevor es in eisige Höhen geht, besucht man das Maison de la Montagne

 

Auf über 100 verschiedenen Touren können sich Alpinisten am Mont-Blanc-Massiv austoben.

 

Das Tourismusbüro kann Empfehlungen für Wanderungen geben. Für anspruchsvollere Bergtouren wendet man sich ein paar Schritte weiter an das Maison de la Montagne, dem Sitz der ersten und größten Bergführer-Vereinigung der Welt, der 'Compagnie des Guides de Chamonix', die 1821 zum Schutz der einheimischen Bergführer-Familien gegründet wurde, nachdem drei Führer am Mont Blanc zu Tode kamen.

Direkt neben der Kirche steht das Haus der 'Compagnie', die heute aus rund 240 professionellen Bergführern besteht. Im High Mountaineering Office lesen wir auf einer Tafel die Gipfel und Routen von den Besteigungen dieser Woche und umrunden einmal das große Modell des Mont-Blanc-Massiv. Hier bekommt man Auskunft über Routen, ihren aktuellen Zustand und die Wetterbedingungen – oder bucht eine Mont Blanc oder Eiger Nordwand Besteigung. Sommer und Winter Programm mit Preisen auf der Homepage Chamonix Guides.

 

Jedes Jahr am 15. August zu Mariä Himmelfahrt werden alle Bergführer zum Fête des Guides zusammengerufen. Beim Gottesdienst werden die Eispickel und Seile der jungen Absolventen vom Pfarrer gesegnet und Leben und Taten bedeutender älterer Führer gewürdigt. Das Bergsteiger-Festival wird vom 13. bis 15. August gefeiert (Programm siehe Homepage unter Guide's Festival). Seit 1824 kommen die Einnahmen einer Notfall-Stiftung zugute, für Familien von Bergsteigern, die Verletzungen oder einen Verlust zu beklagen haben.

Ungewöhnlich ist die Ausrichtung der Kirche mit ihrem Eingang im Osten, wo ansonsten der Altar zur aufgehenden Sonne steht. Der Grund lag vor der Tür – die Lawinenabgänge der nahen Berghänge hätten das Kirchentor im Westen versperrt. Früher schauten die Bewohner vom Kircheingang auf, um zu sehen, ob schon Mittagszeit  ist – sobald die Sonne genau über der markanten Spitze des Aiguille du Midi steht.

 

Mont Blanc Wanderführer im Gepäck

Zwei Empfehlungen, die sich sehr gut ergänzen zum Wandern am Mont Blanc.

Der Rother Wanderführer Mont Blanc /Amazon mit der 'Tour du Mont Blanc' beschreibt gewohnt detailliert 50 Wanderungen rund um den Mont Blanc, die meisten im Chamonix-Tal, darunter auch viele unschwierige Touren.

Wandern um den Montblanc / Amazon  gibt Tourenvorschläge  abseits der üblichen Mont Blanc Runde und ist zugleich eine wunderbare Lektüre über die Entdeckung und Eroberung rund um das Montblanc-Massiv. Jede Tour hat ein Kapitel spannender wie informativer Geschichten und verzichtet auf eine detaillierte Wegbeschreibung. Eine gute Wanderkarte haben wir  im Rucksack.


Die schönsten Bergwanderungen ab Chamonix

Das Mont-Blanc-Massiv hat aber nicht nur auf Abenteurer eine magische Anziehungskraft, für uns wurde es ein außergewöhnliches Bergerlebnis auch ohne bis ans Limit zu gehen.

Wanderungen von beeindruckend bis atemberaubend und unvergesslich!

 

Lac Cornu Aiguilles Rouges Wanderung trail Chamonix
Am Lac Cornu haben wir den Mont Blanc ausnahmsweise mal im Rücken, aber auch dieser Ausblick ist wunderschön

Wanderung 1. Schnuppertour auf der Mont Blanc Gipfelroute. Von Nid d’Aigle (2.372m) zur Hütte Refuge de Tête Rousse (3.167m)

Mont-Blanc Tramway Nid d'Aigle trekking Bionnassay Gletscher
Mit der Mont-Blanc Bahn bis zur Endstation Nid d'Aigle auf 2.400m – und direkt loslaufen in dieser Traumkulisse am Bionnassay Gletscher

 

Wanderung ab Nid d’Aigle (2.372m) bis zur Hütte Refuge de Tête Rousse (3.167m), 800 Höhenmeter, Aufstieg 2,5-3 Stunden.

 

Von Les Houches (8km westlich von Chamonix) zunächst mit der Gondel zum Bellevue Plateau, von dort ca. 5min bis zur Mont Blanc-Bahn Haltestelle, Fahrt bis zur Endstation und Aussichtspunkt Nid d'Aigle (Adlernest). Start der Wanderung bis Refuge de Tête Rousse und auf dem gleichen Weg zurück. ACHTUNG, die letzte Bahnabfahrt nicht verpassen! (im September war es 17 Uhr). Auch interessant für weniger große Wanderer sind die Wege um die Nid d'Aigle Hütte. Fahrzeiten aller Lifte & Bergbahnen. 

 

Klick Bildergalerie zur Tour

 

Die historische Mont Blanc Zahnradbahn wird heute elektronisch betrieben, was aber das Vergnügen auf dieser spektakulären Strecke durch die Alpen nicht mindert. Der Eigentümer hat die drei Wagons nach den drei Töchtern Anne, Jeanne und Marie benannt. In Jeanne eingestiegen, schleichen wir steil im Nebel hinauf bis zur Endstation Nid D’Aigle (2.372m). Oben am Bionnassay-Gletscher angekommen, reißt der Himmel auf und gibt fantastische, oft dramatische Bilder frei, wie sie kein blauer und wolkenloser Himmel bieten kann.

Einen Panoramablick auf den Bionnassay Gletscher hat man von der Nid d’Aigle Hütte, von der man sich noch bis zum Gletscher herantasten kann.

 

Unsere Wanderung führt zunächst unproblematisch über steinige Pfade, die weißen Nadelspitzen des Gletschers noch immer im Blick. Nach der Querung des rötlichen Steinmeeres folgt ein steiler Aufstieg mit kleinen Sicherungen (Trittsicherheit) bis man das kleine Bivak erreicht. Jetzt kommt das kurze Gletscherstück bis zum Refuge de Tête Rousse. Ein Netz mit Stangen leitet den Weg über das Eis. Fantastisch zwischen zwei Gletschern liegt die zweckmäßige Hütte auf dem Weg zum Mont Blanc. Nicht alle kommen unter und haben ein Zeltcamp aufgeschlagen. Andere steigen auf gefährlichem Weg noch weiter auf zum Respekt einflößenden Aiguille du Goûter, auf dem die gleichnamige moderne Hütte thront – der Stützpunkt vor der Mont Blanc Besteigung. Heute ist dies die am häufigsten begangene Route auf den Mont Blanc Gipfel.

 

Bionnassay Gletscher Wanderung Refuge de Tête Rousse, Chamonix Mont Blanc
Am Ende der Bergtour stoßt man auf den beeindruckenden Bionnassay-Gletscher beim Refuge de Tête Rousse

Wanderung 2. La Jonction – Gletscher-Feeling hautnah! Wo einst die Erstbesteiger des Mont Blanc ihr Nachtlager aufschlugen.

Wanderung La Jonction trail Mont Blanc Chamonix
Angekommen an der eisigen Kreuzung 'La Jonction'

 

Von Les Bossons zur La Jonction mit 2 netten, leicht erreichbaren Hütten auf dem Weg. Aufstieg 3 oder 4 Stunden. Gute Wege, bis zur Jonction nur wenn schneefrei im Sommer – in der Gesamtlänge eine anstrengende Tour. An der Jonction kommt man trockenen Fußes dem Mont Blanc-Gipfel am nächsten. Auch interessant und problemlos für ungeübte Wanderer sind die Aussichten von den beiden Hütten.

 

 

Wanderung La Jonction trail Glacier des Bossons Mont Blanc Chamonix
Auf dem Wanderweg kurz vor den gigantischen Eismassen des Glacier des Bossons
Trail Chalet des Pyramides, Glacier des Bossons Mont Blanc Chamonix
Die scharfe Zunge des Bossons Gletscher beim Chalet des Pyramides
Bossons Gletscher Chalet des Pyramides Chamonix
Die obere Hütte am Bossons Gletscher Chalet des Pyramides
Chalet du Glacier des Bossons Chamonix
Von der unteren Hütte Chalet du Glacier des Bossons

 

Der Glacier des Bossons ist der am weitesten ins Tal reichende Gletscher der Alpen. Das erste Chalet am Bossons-Gletscher liegt 5min vom Sessellift und bietet von der Terrasse bereits einen fabelhaften Blick auf die steil herabfallende blaue Gletscherzunge. Hier haben wir unsere erste Begegnung mit einem vorbei fliegenden Wingsuit-Jumper. Ein Parcour mit Tafeln berichtet interessant über die bewegende Geschichte des Bossons-Gletschers und die besonderen Ereignisse, wie eine wahnwitzige Bobabfahrt oder, unglaublich aber wahr, gleich zwei Air India Abstürze im Jahre 1950 und 1966.

Die Wanderung verläuft durch den Wald auf dem Rücken der Gletschermoräne. Am zweiten, urigen Chalet des Pyramides bekommen wir das Eis wieder zu sehen, prächtige Eispyramiden und einen Eisfall. Unterhalb der Hütte finden wir einen herrlichen Rastplatz an einer alten Bergkiefer am Abbruch zum Gletscher.

 

Auf Augenhöhe mit dem Gletscher. Von hier geht es auf der berühmten Route bergauf bis 'La Jonction', die letzte eisfreie Felsspitze und Kreuzung der vom Mont Blanc gefütterten Gletscher. Rechts und links fließen die gewaltigen, zerrissenen Eismassen des Taconnaz und Bossons Gletschers an uns vorbei. Es beginnt das Reich des ewigen Eises von unvorstellbaren Dimensionen. Dahinter die Viertausender und bereits zu Erkennen, das aus dem Eis ragende Refuge des Grands Mulets, die Unterkunft für Winteraufsteiger. Den Gîte à Balmat Felsen, unter dem die Erstbesteiger des Mont Blanc 1786 die Nacht verbrachten, erreicht man kurz vor der 'Jonction'. Ein prächtiges imposantes Schauspiel, an dem man sich nicht satt sehen kann – wären da nicht die kriechende Kälte und dichter werdende Wolken, die uns zurücktreiben.

 

Wanderung La Jonction trail Glacier des Bossons Mont Blanc Chamonix
Den Weg über das ewige Eis an der 'Jonction' wählten die Erstbesteiger des Mont Blanc 1768 ohne Seil und Pickel

Bildergalerie zur Tour La Jonction

 

Eine Sternstunde des Alpinismus – die Erstbesteigung des Mont Blanc ganz ohne Seil und Eispickel.

 

Bevor man vor rund 230 Jahren den 4.810m hohen 'weißen Berg' bezwang, hieß er noch Montagne Maudite 'verfluchter Berg'. Noch bis Ende des 17. Jahrhunderts waren die Talbewohner der festen Überzeugung, Dämonen wohnen unter den Gletschern, ja sogar ganze Dörfer seien für ihren Hochmut vom 'verfluchten Berg' begraben worden. Nur die Gamsjäger und Kristallsucher wagten sich in die Berge und wurden von den wagemutigen Pionieren (oft Forscher und Wissenschaftler) als Führer angeheuert.

 

Mit genagelten Schuhen und dem zweieinhalb Meter lagen Alpenstock in der Hand begeben sich am 8. August 1786 der Arzt und Botaniker Michel-Gabriel Paccard und der angeworbene Kristallsucher Jacques Balmat auf den Weg zum höchsten Berg der Alpen – ganz ohne Seil oder Eispickel, dafür eine Decke fürs Nachtlager und viel wissenschaftliches Messgerät im Gepäck. An der Gletscherkante des Bossons übernachten sie unter einem Felsen (Gîte à Balmat) an der 'Jonction', wo sich der gewaltige Gletscherstrom teilt. Um 4 Uhr morgens beginnt der wagemutige Aufstieg über den Gletscherbruch aus riesigen Eisblöcken, Türmen und Spalten – 14 Stunden später stehen die beiden Chamoniards auf dem Gipfel des Mont Blanc. Der weiße Gigant war bezwungen.

 

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Großes Kino von der Bergstation Aiguille du Midi 3842m

 Terrasse Bergstation Aiguille du Midi (3842m) Mont Blanc viewpoint
Wer nicht selbst auf den Mont Blanc Gipfel steigt, will ihm zumindest so nah wie möglich sein, auf der Bergstation Aiguille du Midi (3842m)

Vis-à-vis dem Mont Blanc – Auf 3842m gondeln für ein 360° Alpenpanorama

Auf der Adlerhorst gleichen Bergstation Aiguille du Midi (3842m) finden wir überraschend nicht nur eine Aussichtsplattform vor, sondern verschiedene Ebenen, Terrassen und Aussichten in einem zum Verlaufen großen Komplex. Eine Höhenexpedition auf gefahrlosem Grund, nur die Luft ist gleich dünn, wie die der Bergsteiger und Eiskletterer, die sich aus dem Eismeer langsam auf uns zubewegen. Durch einen Eistunnel schlüpfen sie zu den Ausflüglern ins sichere Innere. Vom Mont Blanc können wir die rückkehrenden Seilschaften erkennen, die heute Morgen schon auf dem Gipfel waren. Bis zu 400 Bergsteiger können es im Sommer täglich sein, die zum höchsten Gipfel der Alpen aufsteigen.

 

In der Ferne im ewigen Schnee verfolgen wir sie auf den dünn gezogenen Routen. Auf einer anderen Terrasse steigen Kletterer über das Geländer, um die vorgelagerten, extrem luftigen Felstürme zu erklimmen. An guten Tagen kann man die Wingsuit-Basejumper hier abspringen sehen, wenn sie über dem Gletscher ins Tal abdüsen. Wer jetzt selbst den Nervenkitzel spüren will, stellt sich für den Step into the Void an, dem Schritt ins Leere in einer Glaskabine über dem Abgrund.

 

Wir zumindest werden nicht müde, einfach nur in die märchenhafte Welt aus Gipfeln zu schauen – nach Frankreich, in die Schweiz und nach Italien. Zeit, die Heimfahrt anzutreten – in der Gondel drängt sich jetzt eine seltene Mischung aus Fahrgästen, Japaner mit Regenschirm und Mundschutz neben Mont-Blanc-Bezwinger mit Eispickel und Helm.

 

Besucherinformation Aiguille du Midi. Hier oben kann man locker zwei Stunden verbringen. Dazu gibt es eine Ausstellung mit Videos über Extremsportler am Mont Blanc, ein Cafe und das 3842 Restaurant. Ab Chamonix mit der Seilbahn über die Mittelstation Plan de l’Aiguille  zum Aiguille du Midi. In der Hochsaison wird eine Reservierung nach 9 Uhr morgens empfohlen. Warme Kleidung sicherheitshalber einpacken. Der Mont-Blanc Multi-Pass lohnt sich.

Ice Tunnel der Bergstation Aiguille du Midi
Durch den Eistunnel der Bergstation Aiguille du Midi kommen und gehen die Bergsteiger
Ice tunnel Aiguille du Midi
Zurück aus dem Eis bei den Ausflüglern

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15-30 Minuten lang fliegen mit einem Profi. Beim Tandem-Gleitschirmflug die atemberaubende Aussicht auf Le Brevent und Chamonix aus der Luft bewundern. Auch im Winter. Über GetYourGuide* bis zu 24 Stunden vorher stornierbar mit voller Rückerstattung. 

 

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Der Traum aller Bergläufer – Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB)

Ein jährliches Ereignis ist der Ultra-Trail du Mont-Blanc. In Windeseile sind die 2.300 Startplätze für den extremen Bergmarathon UTMB vergeben, der bei den Ultraläufern Kultstatus genießt. Wer ankommt gewinnt – gewöhnlich schaffen es 40% ins Ziel. Rund 170km und 10.000 Höhenmeter geht es einmal um das Mont-Blanc-Massiv mit seinen 7 Tälern, 71 Gletschern und 400 Gipfeln. Eine Tour, die der Normalwanderer in 10 Tagen genießt, muss der Ultra-Trail Läufer in 46 Stunden bewältigen.

Nachdem am Vortag um 18 Uhr der Startschuss viel, hat der diesjährige Sieger seine Runde bereits nach 21 Stunden und 9 Minuten absolviert. Die Mehrheit der Läufer muss zwei Nächte durchhalten. Mikro-Schlaf und Paracetamol als Schmerz-Killer helfen unter anderem ins Ziel. Verlaufen kann man sich bei den 15.000 Wegmarkierungen nicht, vor dem Einschlafen direkt auf dem Trail wird allerdings gewarnt.

Am Ende bekommen nur die 'Finisher' die begehrte Ultra-Trail Weste, die sie am Abend Stolz wie eine Olympia-Medaille durch Chamonix tragen – von Weitem erkennen wir sie bereits an ihrem steifen, eierigen Gang.

Fotos © Ultra-Trail du Mont-Blanc® - Photo Franck Oddoux 

Das Berghotel am Mer de Glace kehrt zurück zum alten Glanz

ehemaligex Grand Hotel Montenvers Mer de Glace Chamonix
Refuge du Montenvers | 3 Fotos Sophie Molesti

Das ehemalige 'Grand Hotel du Montenvers' aus dem Jahre 1880 ist nach seiner Renovierung wieder zu einer begehrten Herberge im stilvollen Alpin-Look geworden. Die Lage und der Ausblick sind unschlagbar. Das von Geschichte durchdrungene Berghotel thront auf 1913m am Fuße der mythischen Drus Nadeln. Der Blick auf den 'Mer de Glace Gletscher' und die Herausforderung des Montblancs zogen Reisenden und Alpinisten seit jeher magisch an. 

 

Das 'Montenvers' hat 2017 zu seinem alten Glanz zurückgefunden. In dem Haus von historischem Charme atmet noch der Geist einer Alpenschutzhütte. Das Refuge du Montenvers verfügt über 70 Betten: Vom Schlafsaal (10 Personen), Familienzimmer, Doppelzimmer bis zur Suite. 

Geborgenheit mit hohem Wohlfühlfaktor. Die traumhafte Panorama-Terrasse, der traditionelle Speisesaal, der Wintergarten mit dem Holzofen, die Kaminbar. In Bibliothek kann man sich dann zurücklehnen und Geschichten von den Gästen und Abenteurern vergangener Tage lesen.

Berghotel Montenvers Montblanc Chamonix
Wo einst die Montblanc Pioniere nächtigten
Berghotel Montblanc Chamonix
Komfortabler Schlaf in historischen Räumen

Wanderung 3. Vom Mer de Glace über den Grand Balcon Nord – und für den Besuch am Mont Blanc per Seilbahn zur Aiguille du Midi (3842m)

 

Den Besuch auf der Mont Blanc Aussichtskanzel Aiguille du Midi (3842m) verbinden wir mit einer spannenden, interessanten Tagestour inklusive einer 3-stündigen Wanderung.

 

Mit der nostalgischen roten Zahnradbahn von Chamonix geht es hinauf nach Montenvers am Mer de Glace Gletscher. Geboten wird eine grandiose Aussicht auf den Gletscher und die markante Granitpyramide des Petit Dru, dessen Steilwand Objekt der Begierde für die Kletter-Elite ist. Vor unserer Wanderung gibt es auf dem Montenvers aber noch einiges zu sehen (Besichtigung 1-2 Stunden). Besucherinformationen Montenvers

 

  • Eine illuminierte Eisgrotte ist in den Mer de Glace Gletscher gehauen. Der Gletscher (11km Länge und 200m Tiefe) ist soweit geschrumpft, dass man ab Montenvers erst die Gondel benutzt, von der nochmals 400 Stahltreppen bis zu ihm hinabführen.  Alternativ über 20min Fußweg zu erreichen.
  • Das historische Grand Hotel du Montenvers. Herrlicher Blick von der Restaurant-Terrasse, oder auch drinnen ist der alte restaurierte Speisesaal einen Besuch wert. 'Le Panoramique Mer de Glace' Reservierung: +33 4 50 53 87 70
  • Das Glaciorium, interaktive Gletscherforschung und die Kristallgalerie.
 Montenvers Eisgrotte  Mer de Glace Gletscher
Von der Montenvers-Terrasse bringt die Gondel Besucher hinab zur Eisgrotte im Mer de Glace-Gletscher

Von Chamonix (1037m) mit der Zahnradbahn bis Montenvers (1900m), Wanderung von Montenvers über den aussichtsreichen Signal Forbes (2200m) und dem nördlichen Grand Balcon bis zur Plan de l’Aiguille Seilbahnstation (2310m), 2h45 Stunden.  Wanderbeschreibung. Von Plan de l’Aiguille  mit der Seilbahn zur Aiguille du Midi (3842m) und zurück bis Chamonix.

 

Für diese Tagestour nehmen wir die erste Zahnradbahn (8h30), um vor der letzten Talfahrt (16h30) noch ausreichend Zeit auf der Aussichtsplattform Aiguille du Midi zu haben. Fahrplan wechselt während der Saison!

ALTERNATIV geht die Tour auch umgekehrt, die Wanderung verläuft dann bergab in 2 Stunden bis Montenvers. 

 

TIPP Kaffeepause im Refuge Plan de l’Aiguille. Die Berghütte unterhalb der Liftstation ist ein Geheimtipp für köstliche Kuchen und Tartes. Allesamt hausgemacht vom Hüttenbetreiber, einem ehemaligen Konditor. In der Hütte kann auch übernachtet werden. Bewertungen

Refuge Plan de l’Aiguille  Kuchen Cakes
Refuge Plan de l’Aiguille gut für eine Kaffeepause
Hüttenwirt und Kuchenmeister im Refuge Plan de l’Aiguille
Hüttenwirt und Kuchenmeister im Refuge Plan de l’Aiguille

Wanderung 4. Das große Mont Blanc Panorama. Auf den Aiguilles Rouges über den Bergsee Lac Cornu und den Grand Balcon zum Aussichtsberg Le Brévent.

Lac Cornu, Aiguilles Rouges Berge, Chamonix Mont Blanc
Unser Wanderweg führt am wunderschönen Lac Cornu vorbei in Aiguilles Rouges Bergen bei Chamonix
Brévent Bergstation Aiguilles Rouges Grand Balcon Chamonix Mont Blanc
Vom Lac Cornu steigen wir ab Richtung Mittelstation Planpraz, das Mont Blanc Panorama stets im Blick
Begastation Brévent Gipfel Chamonix Mont Blanc
Bergstation am Brévent Gipfel, vis-a-vis die Gletscher des Mont Blanc

 

Wanderung: Von Chamonix Les Praz bis zur Index Bergstation (2385m) gondeln. Wanderung am Bergsee Lac Cornu vorbei zum Col du Lac Cornu (2414m), hinab zum Panoramaweg Grand Balcon bis nach Planpraz (2000m) und per Seilbahn auf den Aussichtsberg Brévent (2525m). Wanderzeit etwa 3-3,5 Stunden.

 

  • Chamonix OT Les Praz-Flégère (Seilbahn), Flégère-Index (Sessellift) Fahrplan
  • Index (2385m) – Col du Lac Cornu (2414m) 1h45 (mit Abstecher runter zum See 2h30)
  • Col du Lac Cornu – Planpraz Mittelstation (2000m) ca. 1 Stunden
  • Planpraz-Brévent (Seilbahn), Brévent über Planpraz nach Chamonix (Seilbahn)

 

EINFACHE ALTERNATIVE. Der berühmte und stark begangene Grand Balcon Weg von Flégère nach Planpraz in 2 Stunden.

 

 

Ein Ausflug in die Aiguilles Rouges, auf der 'anderen Bergseite' von Chamonix, ist ein Muss für den vielgerühmten Blick auf das Bergpanorama der Mont Blanc-Gruppe. Die herrliche Hochgebirgslandschaft mit ihren Bergseen steht unter Naturschutz und ist ein Paradies für Kletterer, die wir immer wieder winzig in den Felsen hängen sehen. Die meisten Besucher wandern aber von Flégère nach Planpraz immer am Panorama lang. Als Abwechslung gehen wir über den Lac Cornu, einem Bergsee von ungewöhnlicher Form (Cornu = gehörnt). Ein überaus einladender Picknick-Platz. Tiefblau und herrlich in die Berglandschaft eingebettet hält er uns eine Weile fest. Unsere Jause wollen wir aber einnehmen, wenn wir uns wieder dem Mont Blanc Panorama zuwenden. Auf felsigem Weg geht es bis zum Bergkamm, von wo an wir die vielgerühmten eisigen Gletscher und Gipfel stets im Blick haben. Unter uns der Grand Balcon Weg, den wir bald aufnehmen bis zur Mittelstation Planpraz, wo die Paraglider zum Gleitflug starten.

 

Für den noch besseren Fernblick gondeln wir hinauf auf den Brévent Aussichtsgipfel. Die Wolkenlinie hat sich weitgehend verzogen und gibt das ganze Mont Blanc-Panorama frei. Alle Augen werden jedoch schnell abgelenkt, als zwei Wingsuit-Jumper von der Aussichtsplattform über das Geländer steigen. Ohne sich lange aufzuhalten, schlüpfen sie in ihre Pinguin ähnlichen Anzüge und springen vor uns ins Leere. Diese Vorstellung war ziemlich cool.

 

Tipps in Chamonix

Chamonix town
Die Arve bahnt sich ihren Weg durch das charmantes Chamonix ©OT Chamonix© Gilles Lansard

Tipps für Hotels und Apartments in Chamonix–Montblanc

Hotel Pointe Isabelle. Komfort und Design zu einem attraktiven Preis. Das äußerlich unauffällige Haus überrascht innen mit seinem Retro-Design. Komplett modernisiert, erinnern viele Details an die Geschichte der Isabelle Straton, nach der man den Gipfel Pointe Isabelle benannte. Die reiche und mutige Britin war eine Pionierin in der Männerdomäne des Bergsteigens und bei vielen Erstbesteigungen mit von der Partie, wie 1876 bei der ersten Winterbesteigung des Mont Blanc. Hotel Pointe Isabelle bei Booking.com.

 

Auch für einen längeren Aufenthalt gibt es ein großes Angebot an Apartments und Chalets für Selbstversorger. Im Sommer liegen die Preise um einiges unter denen der Wintersaison. 

  • Das MediaFerienPortal vermietet in der Region Ferienunterkünften ohne Vermittlungsgebühr direkt von Privatperson an Privatperson.
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Chalet Hotel Le Prieuré Chamonix
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Appartements de l'Héliopic Chamonix
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Hat uns gefallen: Cosmiques Hotel (Booking). Ein modernes, minimalistisches Hotel im Herzen von Chamonix mit gutem Essen!

Shopping in Chamonix

Gerne flanieren wir durch den autofreien hübschen Stadtkern mit seiner Fülle an Geschäften. Buchläden, Delikatessen, Galerien, Souvenirs und vor allem, ein riesiges Angebot an angesagter Outdoor und Sportbekleidung, dazu das neueste an technischem Sport-Equipment.

 

TIPP. Schöne, coole Chamonix T-Shirts und Accessoires gibt es im Tourismusbüro zu kaufen! 

 

TIPP. Der große Samstagsmarkt. (Märkte im Chamonix Valley). Sich mit savoyischen Spezialitäten und Leckereien eindecken, oder einfach nur kosten. Mein Mitbringsel Lavendel- und Thymianhonig.

In der Region gibt es eine ganze Anzahl von Märkten an verschiedenen Wochentagen.

 

Supermärkte für Selbstversorger. Richtig gut inklusive Fleisch- und Fischtheke ist der SuperU in Les Houches. Richtung Saint-Gervais 30min von Chamonix der Grand Frais Supermarkt.

 

Essen gehen – Restaurants in Chamonix

Die Auswahl an Restaurants in Chamonix ist groß und hat für jeden Geldbeutel das Passende. Von jungen Szene-Pubs mit DJs über savoyische Spezialitäten wie Käsefondue oder Croûtes bis hin zur ausgezeichneten Gourmet-Küche.

 

2 x Lunch in the Sky

  • Bergerie de Planpraz. Panoramablick auf den Mont-Blanc und die Gletscher mit Raubvögel Spektakel. Schöne Sonnenterrasse auf 2.000m, per Lift erreichbar und bis nachmittags geöffnet. Bewertungen.
  • Le 3842 Restaurant. Die rückkehrenden Mont Blanc-Besteiger beobachten, während man seine Escalope Savoyarde verspeist. Auf dem Aiguille du Midi auf 3.842m, Europas höchstgelegenes Restaurant. Bewertungen.

 

Das Ô Garde Manger Chamonix, Restaurant & Weinbar, zelebriert den Genuss von Wein und Fleisch – fein gereift und auf Holzkohle gegrillt – in authentischer Atmosphäre. Beste iberische Produkte, Wagyu, Wildpastete, Hirsch-Carpaccio, geräucherte Felchen aus dem Genfersee... oder einfach nur ein gutes Glas Wein (Weinkeller mit 1500 Referenzen). Lunch, Take-Away,  Après-Ski oder Abendessen. Infos, Öffnungszeiten auf Google Maps.

 

 

Poco Loco Sandwichs. Piste, Powder & Poco Loco, heißt es bei den Skifahrern. Cooler 'hole in the wall' Laden von großer Beliebtheit wegen seiner leckeren und originellen Burger und Sandwiches. Auf der Flaniermeile im Zentrum von Chamonix. Sollte man einmal probiert haben. Infos Google Maps

 

 

La Tablée. Restaurant für französisch-savoyische Küche. Gemütlich und auch bei den Einheimischen beliebt.

Restaurant La Tablée, Chamonix
Restaurant La Tablée, Chamonix

 

Le Matafan. Für Feinschmecker. Ein echtes Schnäppchen ist das Mittagsmenü des Restaurants – im Hotel Mont Blanc.

Restaurant Le Matafan, Chamonix
Restaurant Le Matafan, Chamonix

In Chamonix einen Besuch Wert

Musée Alpine

Im Alpin Museum Chamonix taucht man ein in die Geschichte des Tals, die durch ihre Berge geprägt ist, mit interessanten Mitwirkenden: von den ersten Touristen, Bergsteiger-Pionieren und ihren Führern. Interessante Ausstellungsstücke bis zur alpinen Malerei. Im früheren Chamonix Palace untergebracht.

Musée Alpin Chamonix.

Albert Smith board game Mont Blanc
Mit diesem Brettspiel zu seiner glorreichen Besteigung des Montblanc erlangte der Lebemann Albert Smith in London große Publicity

 

MUSEE DES CRISTAUX im Espace Tairraz

Das Musée des Cristaux ist eines der 10 wichtigsten französischen mineralogischen Museen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Der alpine Teil der Sammlungen ist der vollständigste und vielfältigste in Frankreich. Das Museum liegt am Fuße des Mont-Blanc-Massivs, das jeden Sommer von Kristallsammlern durchwandert wird (Maps).

 

MUSEE DES CRISTAUX Espace Tairraz Chamomix

 

Der Friedhof von Chamonix – ein berührender Ort

 

Auf dem schön angelegten Friedhof liegen unbekannte Bergführer neben berühmten Bergsteigern, wie Edward Whymper, der Erstbesteiger des Matterhorns. Auf vielen Grabsteinen findet man den Pickel, das Kennzeichen des Alpinisten. Dieser Ort ist aber auch ein berührendes Zeugnis der Opfer dieser Berge. Eine ganze Wand mit Gedenktafeln erinnert an jene, die der Berg nicht wiedergegeben hat, u.a. jüngere Menschen, die bei riskanten Sportarten verunglückten.

Gleich neben dem Parkplatz hinter dem Montenvers Bahnhof Lage Google Map

MONT BLANC BUCH TIPP

 

Wer einen klassischen Text aus deutscher Feder über den Montblanc lesen will, greife zu Carl Ritters Montblanc Beschreibung von 1824 (erhältlich bei Amazon).

 Er vermittelt am besten die "erhabenen" Eindrücke aus einer Zeit, als die Gletscher noch wirklich groß und imposant waren, es keine Eisenbahnen gab und keine Lifte die Wege verkürzten. Nicht ohne Witz beschreibt er seine eigene Wanderung zum Montenvert, Meer de Glace und weiter zum sogenannten Jardin. "Diese haben schon für Stricke gesorgt, mit deren Hülfe sich die ersten hinaufschwingen, so daß die 5 Guides treppenartig übereinanderstehen und sich gegenseitig die Wanderer zureichen, aufwärtsschieben oder hinaufziehen, wie etwa Ziegelsteine von Handlangern auf die Höhe des Daches gebracht werden".

Carl Ritter war ein Freund von Alexander von Humboldt; und beide zusammen die bedeutendsten deutschen Geographen. 

Text und  Fotos: Jürgen Mahler

 

Ein Dank für die Unterstützung an das Tourismus Büro von Chamonix, das sehr kompetent hinsichtlich Beratung und Empfehlungen ist. 

 

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Sommer in den Bergen - die schönsten Wanderungen